Mein Beitrag ist eine Mischung aus Klassen-, Freundes- und Familiendiskussion.
Es geht um die Zukunft der Kirche. Dann ist es klar, dass es zu 100% um die Jugend geht. Denn wer soll in einigen wenigen Jahrzehnten noch in der Kirche sein? Wenn dies nicht wir sind, dann ist es niemand. Daher finden wir es höchste Zeit, dass jemand der Jugend zuhört. Wenn der Papst nun dazu einlädt, ist dies erfreulich. Die Ausgangssituation ist denkbar schlecht: Fast niemand mehr besucht die Kirche. Von den Jugendlichen sind es zumeist 100%, die ausfallen: Es gibt keinen einzigen von uns bei einem Gottesdienst. Warum dies so ist, wurde hier oftmals klar zur Sprache gebracht. Uralte Rituale und Zeremonien, ebenso alte Lieder, Unterordnung symbolisierende Bestuhlung, kein Platz für Kinder, kalte Räume, Aufstehen, Niederknien… Dabei empfinden wir Gottesdienste durchaus als gemeinschafts- und sinnstärkende Möglichkeit in einer sinnentleerten Welt. Der Gottesdienst steht als „Muster“ für die Situation der Kirche: Nur Männer, großteils sehr alte, oft aus dem Ausland, repräsentieren eine Welt, die mit unserem Leben nichts zu tun hat. Die Sexualverbrechen von zölibateren Priestern sind grauenhaft. Die bis zum Papst Benedikt gehende Vertuschung ebenso. Es wundert nicht, dass es zu tausenden Kirchenaustritten deswegen kommt. Warum will von den Kirchenoberen niemand sehen, dass dies keine Zukunft hat? Wer wird in der Synode sitzen? Nur Männer, großteils sehr alte, die mit unserem Leben nichts zu tun haben? Es geht um die Zukunft der Kirche: Müssten nicht großteils wir Jugendliche dort sitzen und gemeinsam die Zukunft ins Auge fassen? Aussichtlos? Bringt es überhaupt etwas, sich Gedanken über die Zukunft zu machen? Wir sehen aber auch viel Gutes, das Menschen von der Kirche erfahren: Die Gemeinschaft der „Alten Generation“, die vielen Einrichtungen, die sich um sie kümmern. Das Sorgen um Kranke, Einsame, Obdachlose, Randgruppen. Aber auch da ist sofort wieder das Unverständnis, warum die Kirche Menschen bewusst aus dieser Gemeinschaft ausschließt (Homosexuelle, Geschiedene, Frauen…) Es gibt zahllose Baustellen, die ganz dringend aufgearbeitet werden müssen. Da diese „Kreiseziehen“-Aktion die einzige uns bekannte Jugendaktion zum „Synodalem Weg“ ist, hoffen wir, dass unsere Beiträge großes Gewicht bekommen und erwarten, dass über konkrete nächste Schritte berichtet wird. Und: ohne den Religionsunterricht hätten wir nie von dieser weltweiten Aktion erfahren. A.L. 8.Kl. Ist ja recht interessant, wie offen die "Jugend" ihre Vorstellungen von "Kirche", vor allem von der Amtskirche formuliert. Ich hab nicht alles, aber doch einige Beiträge gelesen. Immer wieder kommt zum Ausdruck, dass dies möglichst die "Würdenträger" dieser Kirche lesen sollten und vor allem auch Schritte zu einer Öffnung und viel mehr Zugang zum "Hirtenvolk" finden sollten. Ich befürchte, dass es in erster Linie um Machterhalt geht und kaum um tatsächliches Zuhören und Umsetzen von derartigen Anregungen. Natürlich ist das nicht so einfach umzusetzen - da geht's um Jahrhunderte alte festgefahrene Strukturen, wo es Jahrzehnte braucht, um zumindest einen sicht-/ und fühlbaren Wandel zu erkennen. Aber ein zumindest wirklich spürbarerer Anfang sollte gesetzt werden. Ich muss da vorsichtig mit Aussagen sein, weil ich nicht weiß, ob und wo schon welche Schritte gesetzt werden. Ich meine, da ist die evangelische Kirche schon viel offener. Ja, wenn man da einmal beginnt, sich reinzuleben, weiß man nicht wo zuerst anfangen. Wie auch die Schüler meinen, kämpft ja auch der jetzige Papst gegen diese festgefahrenen Strukturen.... Ich kann mich jedenfalls sehr mit den Aussagen der Jugendlichen identifizieren und finde mich dort wieder. Ri. 72 Antworten >>>>>
13/1/2022 ORF: Fast ein Drittel mehr Kirchenaustritte Ich habe gestern den ORF-Beitrag samt Kommentar unseres Bischofs gesehen. Das passt nahtlos zu den Beiträgen im "kreiseziehen". Die Aussagen, dass man das erst genau analysieren müsse, wiederholen sich fast Wort gleiche Floskeln wie jene zu früheren Meldungen über Austrittszahlen und ich fürchte, dass es auch diesmal bei eher leeren Worthülsen bleiben wird und befürchte, die Verantwortlichen werden kaum erkennbare Schritte setzen.... Meine Empfehlung: Nachlesen im "kreiseziehen", Kontakt mit den Jugendlichen aufnehmen - sie sind ja unsere Zukunft - und schrittweise umsetzen beginnen. |
Foto: pixabay Arek Socha
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