1000 Meinungen – ein klares Fazit: Die Kirche braucht Veränderung!
Die Plattform „Kreiseziehen“ hat innerhalb von nur drei Monaten rund 1000 Meinungen zur Zukunft der Kirche als Beitrag zum synodalen Weg gesammelt. Schüler*innen von der Volksschule bis zur Sekundarstufe II haben sich mit ihren Anliegen ebenso eingebracht wie Erwachsene. Die Vielfalt der Beiträge zeigt nicht nur Kreativität, sondern dass vielen Menschen der künftige Weg der katholischen Kirche ein wichtiges Anliegen ist. Zahlreiche Reaktionen zeigen auch, dass die Diskussion aus dem Klassenzimmer immer wieder auch nach Hause getragen wurde und zum Austausch zwischen Kindern und Eltern/Großeltern geführt hat.
Die Beiträge wurden je nach Einzelmeinung oder Gruppenbeitrag (zB gemeinschaftliches Ergebnis aus Klassendiskussionen) unterschiedlich gewichtet, um so möglichst genau die Anzahl der dahinterstehenden Personen herausfiltern zu können. In einem weiteren Schritt wurden die angesprochenen Themen in Kategorien zusammengeführt, die auch für die folgende Zusammenfassung als Grundlage dienen.
Gleichberechtigung – Geschlechtergerechigkeit – LGBTQ – Zölibat
Das Thema Gleichberechtigung brennt vielen unter den Nägeln – von den Jüngsten bis hin zu den Ältesten. Eine gleichberechtigte Stellung von Männern und Frauen wird von 245 Personen dezidiert angesprochen, zusätzlich fordern 334 Personen konkret, dass Frauen Priesterinnen werden dürfen. Die Einstellung gegenüber Geschiedenen bzw. dass diese die Erlaubnis zur kirchlichen Wiederheirat erhalten sollen, wird von 92 Personen genannt.
Gleichberechtigung wird aber auch für LGBTQ deutlich gewünscht. In 249 Beiträgen wird hier betont, dass die Diskriminierung beendet werden muss, auch gleichgeschlechtliche Ehe bzw. die Segnung homosexueller Paare ist 108 Personen ein wichtiges Anliegen.
Als Auslaufmodell wird von 290 Menschen der Zölibat betrachtet, in vielen Fällen wird deutlich die freie Wahl von Priestern zu Ehe und Familie gefordert.
Interessant ist, dass alle oben genannten Anliegen nicht nur bei Jugendlichen und Erwachsenen ein zentrales Thema sind, sondern bereits von Kindern im Volksschulalter speziell angesprochen werden.
Erwartungen an Synode und Bischof
Wie bei einer aus dem Religionsunterricht entstandenen Plattform zu erwarten, betrachten viele Meinungen die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen als wichtigen Fokus für den synodalen Weg. Dies wird in 55 Fällen ganz konkret gefordert. Die hoffnungsvolle Erwartung, dass die Synode Grundlegendes in der Kirche verändern kann, wird von deutlich mehr Menschen (54) angesprochen als von jenen, die keine Hoffnung auf Veränderung sehen (4).
Von 128 Personen wird konkret der Bischof in ihren Forderungen und Erwartungen angesprochen.
Erwartungen an die Kirche: Erneuerung und Umdenken
Ein klares Thema ist der Wunsch nach Erneuerung und Veränderung in der Kirche, sowie einem Umdenken der Entscheidungsträger. Dieses Thema wird auf vielfältige Weise von 190 Menschen angesprochen.
Neben den zentralen Wünschen nach Erneuerung und Gleichberechtigung, lassen sich die Beiträge auch den vier Grundfunktionen der Kirche zuordnen.
Diakonia: Der Begriff „offen sein für die Menschen“ sowie die Forderung nach Nächstenliebe, caritativem Handeln und Seelsorge kommt in einer Vielzahl von Beiträgen, hinter denen 613 Personen stehen – also deutlich mehr als die Hälfte aller Beteiligten.
Immer leerer werdenden Kirchen zum Trotz ist auch das Thema Gottesdienst-Leiturgia ein vielfach angesprochenes Thema, hinter dem 1600 Meinungen stehen (so wichtig, dass es von vielen mehrfach und in unterschiedlichen Aspekten genannt wurde). Viele Kinder und Jugendliche kritisieren hier vor allem die Länge der Gottesdienste (236), aber auch die frühe Beginnzeit und fehlende Abwechslung. Das Wort „Langeweile“ kommt in zahlreichen Beiträgen der Kinder und Jugendlichen vor. Sehr häufig genannt wird auch das Thema der Gestaltung der Gottesdienste vor allem in Bezug auf Musik und Texte vor (588).
Gemeinschaft-Koinonia in der Kirche und durch die Kirche wird von 440 Personen in ihren Beiträgen angesprochen. Ein großer Teil der Meinungen sieht Gemeinschaft als zentrales Element von Kirche. Vor allem in Beiträgen von Jüngeren zeigt sich hier auch klar die Feststellung, dass sie Teil dieser Gemeinschaft sein wollen, auch Verantwortung übernehmen und aktiv „Mittun“ möchten.
Die Verkündigung-Martyria ist mit vielen Bereichen von Gottesdienst, Diakonia und Gemeinschaft verknüpft, kommt aber auch speziell in dem Wunsch nach „Menschen, die begeistern“, „denen ich vertrauen kann“, „die wertschätzen“ und „offen sind für die Menschen“ vielfach zum Ausdruck.
Das Thema Kirche als Gebäude ist ebenso ein großes Thema. 213 fordern explizit einen kindgerechten Kirchenraum, 214 wünschen sich Kirche als „Ort zum Wohlfühlen“. Dem entgegen stehen offenbar vielfach unbequeme Sitzgelegenheiten, wird doch von 125 Menschen konkret bequemes Mobiliar und ausreichende Heizung gewünscht. Der bereits oben erwähnte Wunsch nach Erneuerung der Struktur Kirche spiegelt sich auch in dem Wunsch nach zeitgemäßer Gestaltung von Kirchenraum wider.
Fazit
Sowohl die Vielfalt der Beiträge als auch die Formulierungen zeigen, dass Kirche für junge und ältere Menschen ein zentrales Anliegen ist. Kinder und Jugendliche haben ganz konkrete „Träume“. Sie wünschen sich, dass diese auch verwirklicht werden, damit sie sich in der Gemeinschaft Kirche als wahrgenommen betrachten und wohlfühlen.
Alle gemeinsam fordern aber auch ganz klar eine zeitgemäße Kirche, ein Öffnen für Frauen im Amt, eine echte Gleichberechtigung ALLER Menschen, gelebte Gemeinschaft und mehr moralische und religiöse Aufrichtigkeit.
Die Plattform „Kreiseziehen“ hat innerhalb von nur drei Monaten rund 1000 Meinungen zur Zukunft der Kirche als Beitrag zum synodalen Weg gesammelt. Schüler*innen von der Volksschule bis zur Sekundarstufe II haben sich mit ihren Anliegen ebenso eingebracht wie Erwachsene. Die Vielfalt der Beiträge zeigt nicht nur Kreativität, sondern dass vielen Menschen der künftige Weg der katholischen Kirche ein wichtiges Anliegen ist. Zahlreiche Reaktionen zeigen auch, dass die Diskussion aus dem Klassenzimmer immer wieder auch nach Hause getragen wurde und zum Austausch zwischen Kindern und Eltern/Großeltern geführt hat.
Die Beiträge wurden je nach Einzelmeinung oder Gruppenbeitrag (zB gemeinschaftliches Ergebnis aus Klassendiskussionen) unterschiedlich gewichtet, um so möglichst genau die Anzahl der dahinterstehenden Personen herausfiltern zu können. In einem weiteren Schritt wurden die angesprochenen Themen in Kategorien zusammengeführt, die auch für die folgende Zusammenfassung als Grundlage dienen.
Gleichberechtigung – Geschlechtergerechigkeit – LGBTQ – Zölibat
Das Thema Gleichberechtigung brennt vielen unter den Nägeln – von den Jüngsten bis hin zu den Ältesten. Eine gleichberechtigte Stellung von Männern und Frauen wird von 245 Personen dezidiert angesprochen, zusätzlich fordern 334 Personen konkret, dass Frauen Priesterinnen werden dürfen. Die Einstellung gegenüber Geschiedenen bzw. dass diese die Erlaubnis zur kirchlichen Wiederheirat erhalten sollen, wird von 92 Personen genannt.
Gleichberechtigung wird aber auch für LGBTQ deutlich gewünscht. In 249 Beiträgen wird hier betont, dass die Diskriminierung beendet werden muss, auch gleichgeschlechtliche Ehe bzw. die Segnung homosexueller Paare ist 108 Personen ein wichtiges Anliegen.
Als Auslaufmodell wird von 290 Menschen der Zölibat betrachtet, in vielen Fällen wird deutlich die freie Wahl von Priestern zu Ehe und Familie gefordert.
Interessant ist, dass alle oben genannten Anliegen nicht nur bei Jugendlichen und Erwachsenen ein zentrales Thema sind, sondern bereits von Kindern im Volksschulalter speziell angesprochen werden.
Erwartungen an Synode und Bischof
Wie bei einer aus dem Religionsunterricht entstandenen Plattform zu erwarten, betrachten viele Meinungen die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen als wichtigen Fokus für den synodalen Weg. Dies wird in 55 Fällen ganz konkret gefordert. Die hoffnungsvolle Erwartung, dass die Synode Grundlegendes in der Kirche verändern kann, wird von deutlich mehr Menschen (54) angesprochen als von jenen, die keine Hoffnung auf Veränderung sehen (4).
Von 128 Personen wird konkret der Bischof in ihren Forderungen und Erwartungen angesprochen.
Erwartungen an die Kirche: Erneuerung und Umdenken
Ein klares Thema ist der Wunsch nach Erneuerung und Veränderung in der Kirche, sowie einem Umdenken der Entscheidungsträger. Dieses Thema wird auf vielfältige Weise von 190 Menschen angesprochen.
Neben den zentralen Wünschen nach Erneuerung und Gleichberechtigung, lassen sich die Beiträge auch den vier Grundfunktionen der Kirche zuordnen.
Diakonia: Der Begriff „offen sein für die Menschen“ sowie die Forderung nach Nächstenliebe, caritativem Handeln und Seelsorge kommt in einer Vielzahl von Beiträgen, hinter denen 613 Personen stehen – also deutlich mehr als die Hälfte aller Beteiligten.
Immer leerer werdenden Kirchen zum Trotz ist auch das Thema Gottesdienst-Leiturgia ein vielfach angesprochenes Thema, hinter dem 1600 Meinungen stehen (so wichtig, dass es von vielen mehrfach und in unterschiedlichen Aspekten genannt wurde). Viele Kinder und Jugendliche kritisieren hier vor allem die Länge der Gottesdienste (236), aber auch die frühe Beginnzeit und fehlende Abwechslung. Das Wort „Langeweile“ kommt in zahlreichen Beiträgen der Kinder und Jugendlichen vor. Sehr häufig genannt wird auch das Thema der Gestaltung der Gottesdienste vor allem in Bezug auf Musik und Texte vor (588).
Gemeinschaft-Koinonia in der Kirche und durch die Kirche wird von 440 Personen in ihren Beiträgen angesprochen. Ein großer Teil der Meinungen sieht Gemeinschaft als zentrales Element von Kirche. Vor allem in Beiträgen von Jüngeren zeigt sich hier auch klar die Feststellung, dass sie Teil dieser Gemeinschaft sein wollen, auch Verantwortung übernehmen und aktiv „Mittun“ möchten.
Die Verkündigung-Martyria ist mit vielen Bereichen von Gottesdienst, Diakonia und Gemeinschaft verknüpft, kommt aber auch speziell in dem Wunsch nach „Menschen, die begeistern“, „denen ich vertrauen kann“, „die wertschätzen“ und „offen sind für die Menschen“ vielfach zum Ausdruck.
Das Thema Kirche als Gebäude ist ebenso ein großes Thema. 213 fordern explizit einen kindgerechten Kirchenraum, 214 wünschen sich Kirche als „Ort zum Wohlfühlen“. Dem entgegen stehen offenbar vielfach unbequeme Sitzgelegenheiten, wird doch von 125 Menschen konkret bequemes Mobiliar und ausreichende Heizung gewünscht. Der bereits oben erwähnte Wunsch nach Erneuerung der Struktur Kirche spiegelt sich auch in dem Wunsch nach zeitgemäßer Gestaltung von Kirchenraum wider.
Fazit
Sowohl die Vielfalt der Beiträge als auch die Formulierungen zeigen, dass Kirche für junge und ältere Menschen ein zentrales Anliegen ist. Kinder und Jugendliche haben ganz konkrete „Träume“. Sie wünschen sich, dass diese auch verwirklicht werden, damit sie sich in der Gemeinschaft Kirche als wahrgenommen betrachten und wohlfühlen.
Alle gemeinsam fordern aber auch ganz klar eine zeitgemäße Kirche, ein Öffnen für Frauen im Amt, eine echte Gleichberechtigung ALLER Menschen, gelebte Gemeinschaft und mehr moralische und religiöse Aufrichtigkeit.
DOWNLOAD DER GESAMTEN AUSWERTUNG:
kreise_ziehen_abschlussbericht_vollversion.pdf |